Ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms
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Das Deutsche Requiem von Johannes Brahms ist in mehrerer Hinsicht ein ungewöhnliches Requiem. Zuerst, weil es nicht den Messtext eines Requiems verwendet, wie zum Beispiel das Mozart- oder das Verdirequiem. Brahms schreibt ein Requiem mit Texten aus der Bibel. Aus dem Alten und dem Neuen Testament. Weiters aber auch, weil Brahms kein Requiem für die Toten, sondern für die Lebenden schreiben wollte. Er hat Bibeltexte herausgesucht, die um den Trost für die Hinterbliebenen kreisen. Es geht um das Vertrauen darauf, dass Gott das Leid der Menschen sieht und sie tröstet, und es geht um die Botschaft der Auferstehung. Darum, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern wir verwandelt werden.
Im ersten Satz des Werkes stellt Brahms einen Vers aus dem Matthäusevangelium neben einen Ausschnitt aus dem Psalm 126. Der Ausschnitt aus den Seligpreisungen passt gut zu dem Psalm mit der Überschrift „Von Tränen zum Jubel“. Es ist das Vertrauen darauf, dass mit Gottes Hilfe aus etwas traurigem, schweren, etwas Freudiges erwachsen kann, auch wenn es im Moment des aussäen noch nicht absehbar ist.
1. Satz, Ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms
Arnold Schoenberg Chor
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt
I.
Selig sind, die da Leid tragen,
denn sie sollen getröstet werden.
Die mit Tränen säen,
werden mit Freuden ernten.
Sie gehen hin und weinen
und tragen edlen Samen,
und kommen mit Freuden
und bringen ihre Garben.
Brahms übernimmt den Bibeltext aus Mt 5 und aus dem Psalm 126.
In der revidierten Einheitsübersetzung klingen die Verse, die Brahms im ersten Satz seines Requiems vertont, so:
Mt 5,4 Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Ps 126,5 Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten.
6 Sie gehen, ja gehen und weinen und tragen zur Aussaat den Samen. Sie kommen, ja kommen mit Jubel und bringen ihre Garben.
Einführung und Bibeltext gelesen von Eva Puschautz